Wissenswert

surfing, touring, racing, ….

SUP ist ein junger Sport mit einer sehr alten Tradition.

 

Die dokumentieren Ursprünge von dem was heute als Stand-Up Paddling praktiziert wird, gehen auf Fischer in Tahiti zurück. Diese bewegten sich stehend in Kanus im Meer fort. Und im alten Hawai war es den Königen vorbehalten, stehend auf long-board artigen Brettern im Meer zu surfen.

 

Und in Hawai waren es dann auch die Surflehrer, die diese Position und ein Paddel nutzten, um einen besseren Überblick über die Gruppen zu haben oder Brett und Paddel für ein Workout nutzten, um fit für die Wellenritte zu bleiben.

 

Circa Anfang 2000 wurde der Begriff des Stand-Up Paddling geprägt, weltweit bekannt gemacht und so beliebt, dass sich SUP in den darauffolgenden 20 Jahren zu der am schnellsten wachsenden Wassersportart entwickelt hat.

 

Schaut man sich heute, also ca. 2020 „SUP“ an, findet man eine Vielfalt von Variationen. SUP spielt sich weltweit in zwei Hauptrichtungen ab: SUP Surfen und SUP Touring. „SUP Surfen“ also mit dem SUP-Board und einem Paddel in der Welle, meist am Meer und sofern vorhanden in Flusswellen spielen und „SUP Touring“ das Wasser-Wandern, auf Seen oder langsam fliessenden Flüssen. Ausser in den Küstenregionen dürfte weltweit SUP-Touring die häufigste Spielart von SUP sein. Länder wie Deutschland, die Schweiz und Österreich sind typische Touring Länder und mit „SUP“ ist hier in aller Regel „SUP Touring“ gemeint.

 

Weitere Varianten sind das „River-SUP“ mit dem SUP im Wildwasser, also in Flüssen mit deutlicher Strömung, Schwellen, Strudeln und Hindernissen etc.  Dies erfordert besondere Ausrüstung und Fertigkeiten. River-SUP ist etwas Spezielles, auch recht extremes und nur für paddeltechnisch versierte und konditionell trainierte Sportler geeignet.

 

Ganz anderes verhält es sich da mit dem„SUP-Yoga“. Das hat mit Paddeln gar nichts zu tun, ist aber recht bekannt und beliebt. Anstelle Yoga auf der Matte, wird Yoga auf dem SUP praktiziert. Durch das SUP werden die Anforderungen und Trainingseffekte für die Balance der Yogastellungen verstärkt.

 

Und dann ist da noch die ganze Welt des „SUP Racing“. Die SUP Rennen finden in unterschiedlichsten Formaten statt. Feste Normen gibt es noch nicht und solange SUP noch nicht olympische Disziplin ist, wird sich diese Vielfalt an unterschiedlichen Rennformaten auch noch halten. Die Distanzen bewegen sich meist zwischen 5 – 12 km, es gibt aber auch Marathonrennen (ca. 42km) oder Distanzrennen zwischen oder um verschiedene Inseln oder Bojen. Gerade bei den kurzen Rennen sieht man auch mehr sogenannte „technical races“ bei denen es neben dem schnellen Paddeln auf einer bestimmten Strecke auch um häufiges Bojen-Wechseln und auch Wasserstarts und Strandwechsel geht. Das ergibt für die Athleten ein sehr vielseitiges, anspruchsvolles und für die Zuschauer unterhaltsames Format.

 

Welche Renn-Formate zukünftig zum Standard werden, wird stark davon abhängig sein, wann SUP – mit welchen Formaten – olympisch wird.

 

Wird SUP olympisch?

SUP passt vom Profil her sehr gut in die neue Ausrichtung des olympischen Komitees. Es sollte daher nicht verwundern, dass über die Aufnahme von SUP in die olympischen Spiele (Paris 2024 oder Los Angles 2028) offen diskutiert wird. Derzeit streiten sich noch zwei Verbände um die Frage „wem SUP gehört“ – und wer bestimmt, in welchen Kategorien SUP olympisch ausgetragen wird. Um die Interpretationshoheit streiten sich derzeit der jeweilige Welt Surf- und Paddel-Verband.

 

Auf der einen Seite der Surf Verband; der sich auf die Ursprünge des SUP Sports bezieht; auf der anderen Seite der Kanu und Paddel-Verband; der deutlich macht, dass es sich ganz offensichtlich um einen Paddelsport handelt und dass SUP, bis auf die Kategorie „SUP Surf“, wenig mit Surfen und sehr viel mehr mit Paddeln zu tun hat. In der Schweiz ist die Zuordnung klar geregelt und SUP dem Swiss Canoe, also dem Paddel-Verband zugeordnet.

 

Wie auch immer das Sportgericht entscheiden wird: SUP wird einen Platz im olympischen Programm bekommen, dafür ist SUP global viel zu präsent und lässt sich mit entsprechenden Renn-Formaten medienwirksam sehr gut inszenieren.

 

Für den normalen Paddler ist all das eh weitgehend egal, denn die grosse Mehrzahl der SUP Paddler ist nicht wettkampf- sondern Fitness-, Natur- und erlebnisorientiert mit dem SUP unterwegs.

Aloha – und das ist gut so.